Die Bundesregierung hat beschlossen, die Förderung des Glasfaserausbaus im Jahr 2024 auf zwei Milliarden Euro zu senken. Diese Entscheidung teilte das Bundesministerium für Digitales den Bundesländern in einem offiziellen Schreiben mit. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Kürzung der Fördermittel um eine Milliarde Euro.
Die exakte Fördersumme für das Jahr 2025 steht derzeit noch nicht fest. Das Bundesministerium begründet die aktuelle Kürzung mit der angespannten Haushaltssituation und betont, dass die Reduktion notwendig sei, um den Glasfaserausbau auch in den kommenden Jahren weiter vorantreiben zu können. Eine Anpassung der Mittel im laufenden Jahr sei daher unerlässlich gewesen.
Die Entscheidung zur Kürzung findet bei Branchenvertretern Unterstützung. Insbesondere der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) und der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) fordern seit geraumer Zeit eine Reduzierung der staatlichen Förderungen.
Ein zentraler Grund für die Forderungen aus der Branche ist das gestiegene Interesse von Kapitalgebern, die den Ausbau von Glasfasernetzen zunehmend eigenwirtschaftlich finanzieren. Für Netzbetreiber ist es mittlerweile oft wirtschaftlicher und einfacher, Investoren zu gewinnen, als auf staatliche Förderungen zurückzugreifen. Zudem sind geförderte Projekte in der Abwicklung oft komplizierter und weniger profitabel.
Sven Knapp, Leiter des Breko-Hauptstadtbüros, äußerte Verständnis für die Kürzungen und hob hervor, dass diese angesichts der Haushaltslage nachvollziehbar seien. Er betonte, dass die Reduzierung der Mittel den Glasfaserausbau nicht verlangsamen werde. Im Gegenteil, es könne sogar zu einer Beschleunigung führen, da Gebiete, in denen ein eigenwirtschaftlicher Ausbau möglich ist, weniger stark gefördert würden. Knapp unterstrich, dass es nun besonders wichtig sei, die verbleibenden Fördermittel gezielt in Regionen einzusetzen, die dringend auf den Ausbau angewiesen sind.
Quelle: BMVD, Breko Verband
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