Die Technologie der Zukunft: Glasfaser

„Unser Infrastrukturziel ist, dass wir Glasfaser bis an jede Haustür haben.“

(Landrat Roland Bernhard)


Wichtige Fachbegriffe zum Thema Glasfaser

Die Entwicklungen im Bereich des Breitbandausbaus schreiten rasant voran. Der Datenbedarf wächst und das Volumen der ausgetauschten Daten nimmt stetig zu. Mit diesen Entwicklungen und Veränderungen verschärft sich die Komplexität des Themas und die Zahl an Fachbegriffen steigt. Oftmals ist es nicht verständlich, was für einen flächendeckenden Glasfaserausbau notwendig ist und welche Unterschiede einzelne Techniken oder Ausbauvarianten mit sich bringen. Zum vereinfachten Überblick haben wir die wichtigsten Fachbegriffe zum Thema Breitband zusammengefasst:

Glasfasern sind lange, dünne Fasern, die aus geschmolzenem, hoch reinem Quarzglas hergestellt werden. Über Glasfaserkabel (auch Lichtwellenleiter bzw. LWL genannt) werden Informationen bzw. Daten als Lichtsignale codiert und durch optische Leitungen gesendet. Damit ist eine sehr große Bandbreite bei geringer Störanfälligkeit über weite Entfernungen möglich.
Signale können in Glasfasern im Vergleich zu Kupferkabeln mit bis zu 40 Gigabit pro Sekunde deutlich schneller und verlustärmer übertragen werden. Glasfasern sind damit ideal um große Datenmengen schnell zu übertragen. Zudem zeigt sich die Datenübertragung in Glasfaserkabeln als unempfindlich gegenüber elektromagnetischen Störungen und bietet eine höhere Abhörsicherheit als andere Leitungsnetze.

Next Generation Access-Netz, hochleistungsfähiges Breitbandnetz über das Dienste mit sehr hohen Datenübertragungsraten angeboten werden können.

Als „weiße Flecken“ werden Gebiete bezeichnet, in denen kein NGA-Netz vorhanden ist oder in den nächsten 3 Jahren ausgebaut wird und eine Geschwindigkeit von mindestens 30 Mbit/s in der EU erreicht wird.

Als „graue Flecken“ werden Gebiete definiert, in denen ein Netzbetreiber vertreten ist, jedoch in naher Zukunft voraussichtlich kein weiteres Netz aufgebaut wird und eine Versorgung von mindestens 30 Mbit/s, aber weniger als 100 Mbit/s im Download vorhanden ist.

Ein „schwarzer Fleck“ definiert ein Gebiet, in dem mindestens zwei NGA- Netze unterschiedlicher Betreiber existieren oder in den kommenden drei Jahren ausgebaut werden.

(engl. für Rückgrat, Hauptstrang, Basisnetz) bezeichnet einen verbindenden Kernbereich eines Telekommunikationsnetzes mit sehr hohen Datenübertragungsraten, der meist aus einem Glasfasernetz sowie satellitengestützten Kommunikationselementen besteht.

Der Hauptverteiler ist die zentrale Stelle im Ortsnetz: über die Kabelverzweiger ist er mit dem Endkunden verbunden. Die Entfernung vom Hauptverteiler und die
Kupferleitungsqualität dazwischen entscheiden, welche DSL-Bandbreite beim Endkunden ankommt.

Ein Kabelverzweiger ist ein Schrank, der Kabelleitungen innerhalb eines
Telefonortsnetzes verteilt. über Kabel ist er mit dem Hauptverteiler der Ortsvermittlungsstelle verbunden (in Deutschland stehen hunderttausende in den Straßen).

Point of presence, Technikraum oder Gebäude, Netzknoten

letzter Abschnitt des Netzes bis zum Endkunden: Netz zwischen Kabelverteiler / Ortsvermittlungsstelle / Hauptverteiler bis zum Endgerät

Spleißen ist eine spezielle Art der Verbindung zweier Glasfasern

häufig bei Gebäude- und Flussunterquerungen eingesetzt, aber auch zur Kreuzung anderer Hindernisse über eine Distanz von teils mehreren hundert Metern. Die Anlage bohrt einen Kanal mittels des rotierenden und schlagstoßenden Bohrkopfes. Mittels einer Bentonit-Bohrspülung (Bohrsuspension) wird das Erdreich zusätzlich gelockert und das Bohrgut aus dem Kanal gefördert.

Verlegepflug wird eingesetzt, welcher durch die Zugkraft und die so wirkende Kraft auf das Pflugschwert eine Furche schafft, in diese dann eine Verlegung eines flexiblen Leerrohres erfolgen kann. Je nach Beschaffenheit des Bodens können Leerrohre mit einem Außendurchmesser bis 250 mm und in einer Tiefe von maximal 2 Meter verlegt werden.

Ein Verfahren zur Verlegung von Rohren für Glasfaserleitungen, bei dem mittels Frästechnik schmale Gräben und Schlitze in Böden und Asphalt eingebracht werden. Diese Verlegemethode beansprucht nur wenig Platz und ermöglicht eine schnelle Fertigstellung von Leerrohr- und Glasfasertrassen (jedoch ggf. anfällig gegenüber best. Witterungsverhältnissen).

(Quellen: VOSS Telecom Services GmbH; Breitbandbüro des Bundes / ateneKOM; Infrastrukturatlas Landkreis Böblingen; Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg)

Glasfaser-Netzarchitektur

Auf dem Weg zur vollständigen „Verglasung“ gibt es mehrere Zwischenschritte, die eine Kombination aus Kupferkabel und Glasfaserkabel vorsehen. Es werden folgende Netzarchitekturen unterschieden:

Glasfaser bis zum Bordstein/Straßenrand.

Dort endet die Glasfaser im Kabelverzweiger (KvZ) und das Signal wird über die vorhandenen Kupferkabel bis zum Kunden weitergeleitet. Hierzu wandelt eine aktive Komponente im Kabelverzweiger das Signal von Glasfaser auf Kupferkabel um.

Glasfaser bis zum Gebäude.

Die Glasfaser endet am Abschlusspunkt Linientechnik bzw. am Hausübergangspunkt. Dieser befindet sich meist im Keller des Gebäudes. Von dort wird die vorhandene Kupferverkabelung im Haus verwendet. 

Glasfaser bis in die Wohnung

Das Glasfaserkabel geht bis zum Teilnehmeranschluss in der Wohnung des Kunden. 

(bei Einfamilienhäusern gibt es keinen Unterschied zwischen FTTH und FTTB)

Glasfaser bis zum Schreibtisch

Bei dieser sogenannten „Vollverglasung“ besteht eine Glasfaserverbindung von der Vermittlungsstelle bis zum Schreibtisch.

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